Zucht von Salinenkrebsen
Dafür brauchen wir:
- Artemia-Eier
- 2 Plastikflaschen (1 Liter Cola oder Spaghettidosen)
- 2 Siebe ( 1×150 µm Sieb und 1×200 µm Sieb)
- Salz (Artemiasalz oder Meersalz)
Was sind Artemia salina?
Artemia salina gehören zu der Klasse der Kleinkrebse, der sogenannten Kiemenfußkrebse. Sie haben nur ein stark gegliedertes Exoskelett aus mit Chitin verstärktem Eiweiß und keinen Panzer wie andere Krebse. Sie sind ein optimales Futter. Wegen der fehlenden Panzerung können sie sich nicht gegen Jäger wehren. Heute finden Sie verschiedene Arten in salzhaltigen Binnengewässern in Europa und auch in Deutschland. Die meisten Artemia, die wir kaufen können, kommen aus China, Russland und den nordamerikanischen Salzseen. Meist ist der Salzgehalt deutlich höher als im Meer. Artemia-Eier bestehen nur aus einer Zelle. Sie werden immer dann gebildet, wenn sich die Lebensbedingungen verschlechtern (das Austrocknen der Seen). Artemia-Eier sind bei kühler und trockener Lagerung sehr sehr lange haltbar. Die Schlupfrate ist zum Teil sehr unterschiedlich. Frisch geschlüpfte Artemia sind nicht einmal 0,4 mm klein. Sie häuten sich wie alle Krebse, auch wenn sie wachsen. Zur Fortpflanzung haben Artemia verschiedene Möglichkeiten, über Parthenogenese (Jungfernzeugung ) oder über Eier, die sich noch im Brutsack entwickeln. Bei schlechteren Lebensbedingungen können die Weibchen der Artemia jederzeit Eier bilden. Bei einer Temperatur von ca. 20 – 24 °C schlüpfen die Artemia innerhalb von 24 – 32 Stunden und sind nach ca. 12 Tagen ausgewachsen. Je nach Salzgehalt und Temperatur ist die Lebenserwartung ca. 30 Tage. Die Überlebensrate in Süßwasser beträgt nur einige Stunden.
Warum sollten wir Artemia züchten?
Die geringe Größe macht sie zu einem idealen Erstfutter für Jungfische. Außerdem sind sie leicht zu züchten. Sie enthalten viele für Jungfische wichtige Nährstoffe. Fast alle Jungfische können sie gut als Erstfutter bewältigen. Ganz kleine Fische z.B. Perlhühner und Funkensalmler nehmen sie auch noch gern, wenn sie „Gross“ sind.
Wie züchten wir Artemia?
Das Wasser für den Schlupf von Artemia muss aufgesalzen werden. Es sollten Spezialsalze und Meerwasser verwendet werden. Im Salz sollte kein Jod und auch keine Trennmittel enthalten sein. Ich selbst jedoch verwende nur noch Spezialsalze (Artemiasalz ), da hier schon viele notwendige Mineralstoffe enthalten sind, die die Artemia noch aufwerten. Wollen wir die Artemia nur zum Schlupf bringen, genügen 35g Salz je Liter Wasser. Artemia sollte immer unmittelbar nach dem Schlupf verfüttert werden. Für die Artemia-Aufzucht benötigen wir eine Flasche (Cola ) und einen Luftschlauch sowie eine Pumpe. Die Luftzuleitung kann mit einem Schlauchstück direkt oder mit einem zusätzlichem Rohr verlängert werden und muss bis fast zum Flaschenboden reichen. Die Luftzuleitung wird mit einem Schlauch an einer Aquarienluftpumpe angeschlossen. Die Pumpe muß so schnell eingestellt werden, dass eine gute Durchlüftung in der Flasche die Eier verwirbelt. Nach 24 – 32 Stunden schlüpfen die Artemia, und die Pumpe kann ausgestellt werden. Für ca. 3 Minuten wird die Flasche schräg gestellt, damit sich am Boden die ungeschlüpte Artemia absetzen kann. Beim Verfüttern von frisch geschlüpften Artemia sollten die Schalenreste nicht mit in das Aquarium gegeben werden, da sie im Verdauungstrakt von Jungfischen gelangen könnten . Die Artemia sammeln sich an der tiefsten Stelle der Flasche und können dann mit einem Luftschlauch abgesaugt werden. Schalenreste schwimmen an der Oberfläche und werden nicht mit abgesaugt. Nun können wir die verschieden Grössen, die benötigt werden, aussieben und unsere Jungfische füttern.
Alternative zu Artemiazucht?
Als Alternative zur Artemiazucht können auch dekapsulierte Artemia direkt an Jungfische und kleinere Fischarten verfüttert werden. Die dekapsulierte Artemia müssen immer mindestens 10 Minuten vor dem Verfüttern quellen. Bei diesem Futter sind die unverdaulichen Schalen bereits entfernt, so dass nur noch die ungeschlüpfte Artemia in ihrer Eihaut übrigbleiben. Diese bieten im Vergleich fast den gleichen Nährwert zu den geschlüpften Artemia. Allerdings fallen die entkapselten Artemia gleich zu Boden. Die Fische müssen sicheventuell erst an das Futter gewöhnen. Nicht alle Jungfische nehmen als Erstfutter was nicht lebt. Da bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als Artemia zu züchten. Die Zucht ist aber nicht schwer. Artemia bereichert den Speiseplan unser Fische sehr.