Colisa lalia
Deutscher Name: Zwergfadenfisch
Temp:25-32°C
Herkunft: Indien
Ph:6-7,5
GH: unter 15
Bei uns Aquarianern gehören die Zwergfadenfische zu den beliebtesten Aquarienfischen. Was zum einen an der leichten Haltung und den schönen Farben liegt! Zwergfadenfische sind in großen indischen Strömen und Flüssen beheimatet. Während der Trockenzeit leben die Zwergfische in grossen losen Verbänden im tiefen Wasser der Flüsse und Kanäle. Mit dem Einsetzen des Monsun-Regens und den damit verbundenen Überschwemmungen besiedeln die Zwergfadenfische die sich schnell stark erwärmenden Flachwasserzonen, um dort auf den überfluteten Feldern ihre Schaumnester zu bauen. In den durch die Überschwemmungen neu geschaffenen Lebensräume sind eine Vielzahl von Einzellern vorhanden. Die Menge an Einzellern wiederum dienen den Zwergfadenfischen-Larven als erste Nahrung. Sie laichen in schwach getrübtem Wasser bei Werten von 6,5 bis 7.5 pH und bei ca 3 GH. Die Laichzeit ist gewöhnlich über 5 Monate (April bis Oktober). Die Wassertemperatur liegt zwischen 25 bis weit über 30 Grad und sie legen ihre Schaumnester im Flachwasser zwischen Unterwasserpflanzen an.
Die Männchen gehören in ihrer Altagsfärbung zu den schönsten Zierfischen, was noch während der Laichzeit, wenn alle Farben verstärkt sind, zu nimmt. Die Kehle und die Brust sind tiefblau. Am Körper wechseln sich hellblau glänzende und kräftig rote Querstreifen ab. Die Flossen sind blau und rot gefleckt und das Auge leuchtet rot. Die Weibchen sind viel unspecktakulärer gefärbt, doch auch bei ihnen ist eine dunkle Querstreifung zu erkennen. Die meisten Zwergfadenfische stammen aus Züchtereien. Daduch sind eine ganze Reihe von Zuchtformen entstanden (einfarbig blaue und einfarbig rote). Die Fische sehen nicht nur phantastisch aus, sie sind auch einfach in der Haltung. Zwergfadenfische sind vom Verhalten her außerordentlich interessant. Sie bauen ihre Schaumnester sehr sorgfältig. Wenn die Männchen Brutpflege betreiben, verteidigen sie ihr Revier sehr nachhaltig und erfolgreich. Wirklichen Schaden richten sie dabei nicht an gegenüber anderen Fischen.
Am schönsten ist es, wenn man in einem größeren Aquarium (ab 1 Meter ) mehrere Tiere hält. Ich empfehle, immer drei Männchen und fünf bis sieben Weibchen zu nehmen. Die Männchen sind dann den ganzen Tag in kleine, harmlose Grenzplänkeleien verwickelt. Die Haltung der Zwergfadenfische ist relativ leicht. Die Temperaturen sollten bei 26 bis 32° C liegen. Zwergfadenfische werden nicht alt – eineinhalb bis zwei Jahre. Zwergfadenfische laichen meist schon im Gesellschaftsaquarium ab. Dann genügt es, einfach das Schaumnest mit den Eiern herauszuschöpfen. Der Laich entwickelt sich auch gut ohne das brutpflegende Männchen. Die nach drei Tagen freischwimmenden Larven (28 Grad ) müssen sofort mit Einzellern, Rädertierchen und Mikkros ernährt werden. Erst nach über einer Woche nehmen sie frischgeschlüpfte Artemien auf. Als guter Pfleger müssen wir dem Weibchen gute Zufluchtorte anbieten, auch im Bereich der Wasseroberfläche, denn als Labyrinthfische müssen die Zwergfadenfische regelmäßig zum Luftholen nach oben kommen.
Für die Zucht ist entscheidend auf grösse Wasserbewegung zu verzichten und die Temperatur auf 28 bis 32° C erhöhen. Füttern mit Lebendfutter und Frostfutter ist ratsam. Wenn die Männchen versuchen, ein Weibchen zum Nest zu führen, schwimmen sie ihnen entgegen, spreizen ihre Flossen und schwimmen wieder zum Nest zurück. Beim Zurückschwimmen legen sie immer wieder kurze Schwimmpausen ein, um dem Weibchen zu imponieren. Dann kommt es zum Laichakt (sehr specktakular). Die glasklaren und sehr kleinen Eier sind leichter als Wasser und steigen sofort zum Schaumnest hoch. Das Männchen beginnt nun mit der Brutpflege. Es bringt die abgetriebenen Eier mit dem Maul in sein Schaumnest.Pro Laichvorgang werden ca. 10 bis 30 Eier abgegeben, und es kommt nach einiger Zeit zu einem erneuten Laichvorgang. In ein Gelege können so ca. 100 bis 500 Eier zusammen kommen. Nach Beendigung der Laichphase verblaßt das Mänchen völlig und übernimmt die Versorgung der Eier. Er bettet die Eier in die Blasen des Schaumnestes und schichtet sie immer wieder um. Andere Fische, die sich dem Nest nähern, werden angedroht und angegriffen, auch das eigene Weibchen. Die Eier entwickeln sich bei 29 Grad nach ca. 24 Stunden zu Larven, die ca. drei Tage nach dem Schlupf beginnen, ihr Schaumnest zu verlassen. Es ist nun Zeit, das Mänchen zu enfernen. Zur Aufzucht der Jungen werden die ersten 10 Tage kleinste Infusorien gebraucht, danach frischgeschlüpfte Artemia.
Für die Pflege von einem Pärchen Zwergfadenfische sollten wir ein Aquarium von mindestens 60cm einkalkulieren. Gegenüber den Wasserverhältnissen sind Zwergfadenfische relativ tolerant. Das Wasser sollte nur nicht zu hart sein. Optimal ist ein pH-Wert unter 7. Die Wassertemperatur sollte über 25 Grad betragen. Das Aquarium sollte gut bepflanzt sein.
Ein wunderschöner Fisch, der immer ein Hingucker ist, wie ich finde.